Dienstag, 28. November 2017

Rette Deine Seele

1964 - Die Generation „Update“ denkt 2017 nach:


Du kennst das Gefühl? Du hast etwas verlegt. Einen Schlüssel zum Beispiel. Du suchst und suchst und suchst. Du wirst fast bekloppt. Dabei bist du dir doch ganz sicher. Dort wo er immer liegt, liegt er nicht. Dort, wo er sonst liegen könnte – auch nicht. Du suchst und suchst. Plötzlich, du hast schon fast aufgegeben – da ist er. Da liegt der Schlüssel vor deiner Nase und Du fasst Dir an den Kopf. Oh „Mann“! - Klar! Erinnerung...


- Genau dieses Gefühl, in diesem Moment. Erinnerst Du Dich? Kennst Du das?


Dieses Gefühl hat mich gerade dauerhaft beschlichen. Ein Gefühl, bei dem ich den dringenden Wunsch verspüre, mir mehrfach mit der flachen Hand vor die eigene Stirn zu hauen.
Ich kann Dir noch nicht einmal sagen, wann es genau begann. Doch jetzt ist es eindeutig da. Dauerhaft. Beständig. Und „man“ denkt sich wirklich: „Da hätt' ich ja schon eher d'rauf kommen können.“


Von was ich schreibe? Von der Liebe! "Hä"? Ja, Du liest richtig, ich schreibe von der LIEBE!
Ich war lange auf der Suche. Über fünfzig Jahre suchte ich. Ich suchte Antworten auf die Fragen meines Lebens, in der Hoffnung dadurch heil zu werden. Gesund und Glücklich. 
Und um die Suche für Dich gleich abzukürzen: Die Antwort auf alle Fragen ist: „Liebe!“
Ja, du liest richtig. LIEBE - klingt einfach, oder? Ist es auch. Denn eine so komplexe Schöpfung, deren Zusammenhänge so wundersam, göttlich geschaffen sind, kann im Grunde nur einfach sein. Einfach sein! 


Selbst jetzt noch, wo ich diese Zeilen schreibe, huscht mir ein breites, inneres Grinsen über mein Gesicht. Dabei lache ich über mich selbst. Eben weil es so einfach ist, kann ich heute fast gar nicht mehr begreifen, warum es denn nicht immer leicht war? 


Nein, das stimmt nicht. In der Rückbetrachtung verstehe ich heute, warum es nicht immer leicht war. Aber eben erst heute. Vergleichbar mit einem zehntausend Teile Puzzle, dessen Karton verloren ging und ich deshalb nur noch eine vage Ahnung des Motivs hatte. Auf meinem Weg, oder besser auf meiner Suche, deckte ich systematisch Teil um Teil auf. Irgendwie fügen sich die Teile und Stück und Stück kommt die Erinnerung. Ein Bild lässt sich erahnen und gegen Ende ist es einfach, leicht und sonnenklar. 


Sonnenklar, welch schöne Metapher – es kommt Licht ins Dunkel und du durchschaust das Spiel des Lebens mit der schlichten Erkenntnis: Liebe ist tatsächlich die Antwort auf alle Fragen.
Du denkst jetzt vielleicht: „So ein Quatsch!“ - Das kann ich gut verstehen. Das hätte ich vor zwei Jahren auch noch gedacht. Jedoch habe ich zu dieser Zeit auch noch deutlich mehr Quatsch gedacht.
Da dachte ich oft: „Scheisse, ich bin ein Idiot“. „Verdammt, ich habe Angst!“„Man, ich bin wütend!“ „Das sind doch alles Idioten!“ Ich dachte ernsthaft; „kapieren, DIE denn gar nichts?“
Und. Und. Und. Ich dachte und dachte und dachte. Ich dachte auch, die Antworten auf Fragen kann ich nur erdenken. Somit hatte ich gut zu tun.  Es gab undenklich vieles zu bedenken. Und ich denke schnell! Vor allem aber viel. Je mehr ich den Verstand einsetzte, desto „bunter wurde die Knete in meinem Kopf“. Auf fast alles hatte ich schon eine Antwort gefunden. Aber es war kompliziert. Echt komplex. Wenn – dann, wenn - dann, wenn – dann. 


Ich war erschöpft vom denken. Ich hatte zwar für alle meine Fragen, eine vermeintliche Lösung gefunden, jedoch waren diese sehr kompliziert. Nur ich selbst und ganz wenige um mich herum verstanden meine bunte Knete. Ich konsultierte alle aktuellen und zugänglichen Wissenschaften. Erweiterte meine Antworten um Philosophie und Spiritualität. Alles kulturhistorische und die verschiedenen Versionen der Menschheitsgeschichte wurden drauf gepackt. Die Psychologie und viele Religionen wurden in deren Essenz eingebaut. Es wurde komplexer und komplizierter. Erschwerend plagten mich Zweifel. Erlernte und angenommene Glaubenssätze hämmerten in meiner „Birne“. Die wenigsten davon waren dienlich. Das Gegenteil war der Fall. Jedoch kurz bevor ich meinte, aufgeben zu „müssen“, erfuhr ich einen Moment der Stille. 
Ich erwischte mich, bei der Beobachtung meiner eigenen Gedanken. Warum auch immer, ich musste wieder über mich selbst lachen. Erst innerlich natürlich bis ich realisierte: Ich habe mir zum ersten mal selbst einen Witz erzählt, den ich zuvor nicht kannte. Dies war so erheiternd, dass ich sogar laut los lachen wollte. Ich tat es. Es war befreiend. Es denkt mich also etwas, das meinem Verstand verborgen ist. Sonst könnte ich mir selbst ja keine Witze erzählen, die ich noch nicht kannte. Fortan fand ich Freude an der Gedankenbeobachtung. Ich nahm mir dafür Zeit. Dabei stellte ich verwundert fest: Ich denke und sage oft Worte, die ich gar nicht meine. Und ich meine oft nicht das was ich denke oder sage. Komisch, befand ich dies. Warum mache ich das? Auch in meinem Umfeld beobachte ich dieses Phänomen. Warum machen wir das? Warum belügen wir uns selbst?


Ich lernte die Momente der Ruhe und Stille zu nutzen um meine Gedanken weiter zu studieren.
Ich kann Euch echt sagen – am Besten sollte man diesen Schritt auf dem Weg überspringen. Leider jedoch fand ich dafür noch kein Rezept. Also blieb mir nur beobachten, analysieren und sortieren. Mit etwas Übung erkannte ich unterschiedliche Stimmen in meiner Gedankenwelt. Eine davon war sehr sanft und eher leise. Sie flüsterte immer wieder: „Andreas, die Antwort ist einfach.“ Oder: „Es ist alles nur ein Spiel.“ Oder: „Warum machst Du es Dir nicht leicht?“ und zuletzt: „Entscheide Dich!“  "Hä"? Wie bitte? Einfach? Spiel? Entscheidung?
Da brüllte dann eine laute, männliche Marktschreierstimme in mein Hirn: „So ein Quatsch, wenn es leicht wäre, wüssten wir es schon. Du hast doch keine Ahnung. Vor allem wüssten es dann andere (bessere) schon längst! Ein Spiel? Unfug. Spielen macht Spaß – aber das Leben, das ist kein Zuckerschlecken! Entscheidung – was bitte gibt es da zu entscheiden?“ Diese Sätze habe ich jetzt recht nett formuliert. In Wirklichkeit, war diese Stimme oft brutal, vulgär und echt fies zu mir.


Mein Hirn spielte Ping-Pong. Für. Wider. Gegen. Doch. Nein. Du musst. Du brauchst. Los mach.
Mein Körper reagierte oft trotzig und zwang mich zur Ruhe. Es war zermürbend und erschöpfend. Und irgendwann, war ich des Denkens leid. Denken wollte ich jetzt verbieten. Ruhe! Meinen Gedanken war das egal. Unaufhörlich kramten Sie in meiner Vergangenheit herum und versuchen Vorausberechnungen für die Zukunft zu machen. Hin – her und wieder hin. Ohne wirkliche Ergebnisse. Meine Wirklichkeit und meine Welt wurde immer komplexer, komplizierter und blieb schwierig.


Eines Tages erreichte mich dann ein Satz meiner Frau, Daniela: „Wie fühlt es sich denn an?“ fragt Sie. Wie jetzt? Was fühlt sich wie an? Gedanken? Wie bitte, soll sich eine Rechenaufgabe denn anfühlen? Eins und Eins ist Zwei. Basta. Das ist ein Ergebnis. Da gibt’s nichts zu fühlen. So dachte ich. Dennoch hat mich Daniela inspiriert. Was kann es schon Schaden einfach mal nachzuschauen. Oder besser ausgedrückt: Nachzufühlen. Ich erweiterte nun, mein zur Gewohnheit gewordenes Spiel der Gedankenbeobachtung, um die Dimension: fühlen. Konkret: Wie fühlt sich ein Gedanke an? Wo sitzt das Gefühl? Was macht es? Woher kommt es? Was war zuerst, der Gedanke oder das Gefühl? Mein Hirn war wieder beschäftigt und so ganz nebenbei, nahm ich plötzlich meinen Körper war. Genial. Ich spürte jedes Zipperlein. Jeden Muskel, Gelenke, Innereien, Verspannungen, Verletzungen, wenn ich gut war, jede Zelle.
Man, ist da was los, in meinem Körper. Und was für ein geiles Werkzeug er ist. Mich überkam Anerkennung und gleichzeitig Demut. Irgendwie wurde mir bewusst: Fühlen ist tatsächlich ein guter Indikator zur Überprüfung von Gedanken. Worte fühlen sich tatsächlich unterschiedlich an, obwohl ich sie nicht sehen oder anfassen kann, sie riechen nicht und doch schmecken sie manchmal bitter, ein anderes mal süss. Irgendwie seltsam und enorm spannend, befand ich. 


Nun kam ich endlich weiter auf meiner Suche.  Ich schulte nun meine Achtsamkeit und lernte meine ganze Gefühlswelt kennen. Angst und Enge. Wut und Hitze. Trauer und Druck. Aber auch Freude und Leichtigkeit. Lachen und Weinen. Was ich damals noch nicht wusste. So ganz nebenbei – sozusagen als Nebenwirkung meiner empirischen, wissenschaftlichen Selbstbeobachtung, therapierte ich mich. Heute weiss ich auch wozu Gefühle da sind: Sie wollen einfach nur gefühlt UND wahrgenommen werden. Wie durch ein Wunder lösen sie sich danach immer wieder auf.
Welch geniales Instrument, dachte ich mir und entdeckte für mich das Fühlen als die neue Kernkompetenz der heutigen Zeit. Vermutlich war es das schon immer. Nur hat mir das noch niemand gesagt. Nein, auch das ist nicht richtig. Ich war zu sehr mit denken beschäftigt, als dass mich die Botschaft je erreichen konnte. Und ich selbst hatte es schlichtweg vergessen.


Nun öffnete sich für mich eine Tür und ich betrat eine erweiterte Wirklichkeit. Im Raum der Gefühle wird Dir dann rasch bewusst: Es gibt zwei Kategorien. Zwei Pole. Die "Guten" und die "Bösen". Etwas fühlt sich gut und förderlich an. Anderes zieht Dich runter. Toll. Und nun? Nun weiss ich zwar ich fahre Achterbahn. Die Achterbahn des Lebens. Mal runter. Mal rauf. Mal scharf links. Mal sanft rechts. Warum aber? Warum ist das so? Was ist der Sinn? Und wieso einfach? Und welche Entscheidung soll ich nun treffen? Woher soll ich denn wissen, wann mein Rechner wieder das Bedürfnis verspürt neu zu starten um das Update Nummer 28.746 zu „fahren“. Woher soll ich wissen, wann in meinem Leben welcher Virus ausbricht? Kann ich etwa Hellsehen?


Wieder verfiel ich in das alte Muster: Nachdenken. Suchen. Nachdenken. Suchen. Endlosschleife.  Mein Betriebssystem hat sich erneut „aufgehängt“ und würgt nach Luft. Aber eines habe ich zwischenzeitlich gelernt: Es fühlt sich Scheiße an. Und immer wenn ich selbst in einer solchen Endlosschleife vom tiefen Fall bedroht wurde, erreichten mich Sätze, Worte von außen. Diesmal war es Thorsten, ein cleverer Bursche, mit der Botschaft: „Lass es!“  Ich liebe knackige Anweisungen und besann mich darauf. Nicht denken – fühlen. Das hat mich mein Papa schon gelehrt: „Wer nicht hören will, muss fühlen! Er meinte dies zwar anders, jedoch ist die Aussage ganz brauchbar. 


Ich begann nun meine Gedanken in Gefühlsschubladen zu packen. Da gab es die schönen, förderlichen, konstruktiven Gedanken. Und es gab alle anderen. Hausputz im Hirn. Während ich Gedanken aussortierte, bereinigte, korrigierte überkam mich die Frage: Woher kommen all die Gedanken? Wessen Gedanken sind es? Wer oder was ist es, das mich denkt? Dachte ich und machte wieder ein neues Fass auf. Meine neue Aufgabe beim neuen Hobby der Gedankenbeobachtung wurde erweitert um die Quellenangabe. Guter Journalismus – der Wahrheit berichtet – legt Wert auf seriöse und verlässliche Quellen. Sollte ich dies doch auch für mich tun. Erschreckend war zunächst die Erkenntnis, dass die überwiegende Zahl der Gedanken gar nicht meine waren. Sie waren gehört, geklaut, angenommen. Meist sogar: Quelle unbekannt. Also mein gesamtes Weltbild, mein ganzes Gedankenkonstrukt basiert auf fremden Gedanken, deren Quellen mir verschlossen waren! Woher soll ich dann wissen ob der Gedanke wahr ist? Um es abzukürzen: Ich fühlte es! 

Dies war mein Durchbruch. Und zwar wörtlich gemeint. Wenn ich - mein - schreibe, meinte ich zu dieser Zeit noch meine Gedanken. Die Erkenntnis, der Durchbruch war sehr beunruhigend: Keiner – also NULL -  der destruktiven Gedanken fühlte sich gut an. Soweit nicht verwunderlich. Aber keiner dieser Gedanken stammte auch von mir selbst. Das machte mich sehr nachdenklich. Mein Weltbild, meine Wirklichkeit brach fast vollständig zusammen. Geklautes, nicht lizenziertes Betriebssystem mit gravierender Fehlfunktion. Schrott. Schutthaufen. Absturz. Ich brauchte mal wieder ein „Update“.


Uff. Das war ein "Vorschlaghammer auf den Neocortex". Mein bisheriges Weltbild wurde von einer Abrissbirne niedergerissen. Brutal und kompromisslos. Ich fiel in einen tiefen Abgrund und erinnerte mich: So, fühlt sich Depression an. Betriebssystem TILT. 


Nun, - mit Updates und neuer Software, ist meine Generation vertraut. Schliesslich haben wir, die 64er kein einziges seit dem Wählscheibentelefon  ausgelassen. Orientierungslos und benommen, rappelt ich mich wieder auf und besann mich auf Adenauers Worte: „Hinfallen ist nicht schlimm, nur liegen bleiben.“ Ich stand auf und betrachtet den Trümmerhaufen. Ok. Mein Puzzle war ein Trugbild. Doch nun hatte ich zumindest die wahren Bausteine meines Lebens rumliegen. Ich besann mich auf mein SEIN. OK. Besser noch mein SELBST. Bestandsaufnahme. 


Was war nun noch brauchbar? Materie, mein Körper?
Ich stellte einen wundersamen Nebeneffekt meiner Suche fest: Ich wurde immer fitter. Fühlte mich gesünder. Ernährte mich bewusster. Die Beschäftigung mit meinen Gefühlen, die irgendwo in diesem Körper auftauchten, schien meinem Körper zu gefallen. Er dankte es mir mit zunehmender Gesundheit. Ist gründliches Fühlen auch ein Antiaging Programm? Klar. Die Antwort ist ja LIEBE.
Doch zurück zum Bestand. Geist? Geschätzte neunzig Prozent meiner Gedanken waren nun auf dem Mist. Ich realisierte, dass ebenso rund 80% meiner Gedankenkonstrukte nicht mehr meiner Wirklichkeit entsprachen. An Wahrheit gar nicht zu denken. Somit brachte es mir zu diesem Zeitpunkt keine weitere Erkenntnis in meiner Vergangenheit oder meinen bisherigen Erfahrungen nach Antworten zu suchen. Ich realisierte zu diesem Zeitpunkt auch, dass meine Selbsterkenntnisse in unser menschliches Kollektiv übertragen wurden. Es scheint ganz viele Menschen zu geben, die sich etwas vormachen. Irgendwie hat sich der ganze Planet in zahlreiche Lügen verstrickt. Oder?
Wo finde ich nun die wahren Antworten auf meine Fragen? Wo denn? In einer konstruierten, fiktiven Zukunft? Eher auch nicht. Diese entsteht ja, erst mal, nur in meiner Gedankenwelt. Und da gibt es wieder so viele unwägbare Faktoren. Das würde erneut kompliziert werden. Was bleibt übrig? Das JETZT. Klar. Sonnenklar. Die Gedanken, die ich JETZT habe, sind von Relevanz. 
Gefühle? Das fühlt sich gut an. Ruhig und warm. Vor-Freude kommt auf. Alle meine selbst entwickelten Indikatoren zeigen nun an, ich bin auf der richtigen Spur. Meine Seele jubiliert.


JETZT. Stimmt. Da war etwas. Sagten auch Tolle* und Meyer**. Ach, dieses JETZT meinen die! Ach so. Ja. Jetzt, ging ein Licht in mir auf. Wieder lächelte ich, über mich selbst. Und ich bin verwundert wie lange manche Worte brauchen, bis man sie bewusst wahrnimmt UND fühlt. Die neue Übung ist einfach jedoch nicht leicht. Einfach mit der Aufmerksamkeit im Jetzt bleiben. Beobachter des Spiel des Lebens werden. Und doch: Immer wieder drängen mich Gedanken. Sie attackieren mich gerade zu. Rücksicht und Weitsicht wollen nicht aufgeben. Zwei zähe Gefährten. Nun, mein ICH fing auf einmal an in meinem Geist zu moderieren. Wir einigten uns auf eine neue Marschrute: Co-coperativer Umgangston. Zärtlich, liebevoll und geduldig sollten alle Stimmen sein. Und taten es auch. Es wurde ruhig in meinem Kopf. Die Angst mag keine Liebe. 


Dieser Teil des Weges war „steinig und hart“. Stolpernd, taumelnd, stossend, stürzend, rennend, weinend  und lachend, meisterte ich diese Etappe. Meine Selbstbeobachtung, das Erkennen und Aussortieren, nahmen so viel meiner Aufmerksamkeit in Anspruch, dass ich heute jeden Mönch um seine Kontemplation bewundere. Mein Körper war grün, blau, sonnenverbrannt und zerschrammt. Der große Zeh,  zigfach gestossen, begehrte auf. Halt mal inne! Dies kann nur eine Hälfte oder ein Teil des weiteren Wegs sein. Wie lerne ich allumfassende Aufmerksamkeit. Ich müsste meinen Fokus im selben Moment auf Körper, Geist und Seele richten. Jeder Fotograf weiss, das gibt Unschärfe. Nun sind es auch noch drei unterschiedliche, sich lebhaft bewegende Elemente. Eine kreisende Aufmerksamkeit. Uff – das ist Schwindel erregend. Brennweite verändern. Vogelperspektive. Sich selbst beobachten und klare Ansagen an die eigenen Systeme? 


Ich erschaffe mir ein Umfeld um im Jetzt zu bleiben. Mit den Gedanken. Eine Zeit lang klappt das gut. Ich beobachte Gedanken. Sortieren. Atmen. Die Guten greif ich auf und arbeite mit ihnen weiter. Wow.


Freude und Leichtigkeit kommen auf. Erste Wunder geschehen. Ich ahne die Richtung. Ab und an senke ich den Kopf wieder. Da. Eine schlechte Nachricht. Eine Ungerechtigkeit. Eine Denunzierung. Eine Erinnerung. Autsch. Meine Ego meldet sich. Wut, Trauer, laute Worte folgen. Die Angst übermächtig mich für einen Moment. Zweifel. Schmerz und der Gedanke: „Jetzt? Jetzt, könnte ich töten.“ Aushalteparolen und zum Glück, die Erinnerung: Hey – wir waren schon weiter! Liebe ist die Antwort. Die Angst mag keine Liebe. Stimmt, wo ist die Liebe? Ich halte inne. Atme. Werde aufrecht. Atme tief. Den Fokus auf das Schöne in meiner Wirklichkeit. Die Liebe wartet geduldig und ich bitte sie hinein. Ein Lächeln durchdringt meinen ganzen Körper. Also, funktioniert! Die Kunst ist nur, es zu bemerken und mit dem Selbst eine Technik entwickeln, um die Schwingung dauerhaft anzuheben. Lerne ich gerne. Üben. Spielen. Lernen.


Anfänglich bedarf es der Aufmerksamkeit. Dem Tun. Der Lohn jedoch gleicht es aus. Leichtigkeit, Freude und Wunder ziehen ein. Und beim Spiel mit den Gedanken und Worten ist es wie beim Auto fahren. Mit etwas Praxis, übernehmen die Schutzengel oder das Unterbewusstsein. Wie praktisch. 
Ich lies mich nun auf das Experiment ein. Meine Intuition, Freude und Lust navigieren. Ich sage Dir nun ernsthaft: Wunder geschehen nun. Ich wunderte mich wirklich. Was ich für unmöglich hielt, wurde sehr real. Ich wünschte mir spielerisch mitten im Winter eine Wassermelone. Beim Spaziergang am Meer, liegt am Strand eine frische Wassermelone. Bitte fragt nicht, woher die kam. Und das ist nur eines von zahlreichen Wundern, die ich erlebte. Freude und Stabilität wurden meine Gefährten. Mein Umfeld veränderte sich. Begegnungen – wundersame – folgten.
Bis die Verantwortung an mein Fenster klopfte: „Es hat in Klaus Haus gebrannt!“ - Shit – ich wusste es vorher. Ein bisschen habe ich es mir sogar gewünscht. Die Macht des reinen Gedanken kann also auch böse ausgehen. OK. Daher durfte ich zunächst die genaue Beobachtung und Kontrolle meiner Gedanken lernen und üben. In diesem Bewusstsein und mit diesen Erfahrungen gilt es nun natürlich mehr denn je, die „unreinen“ Gedanken zu eliminieren. 

Was nicht immer leicht erschien, konnte ich mit der einfachen Frage lösen: „Was sagt die Liebe?“. Die Liebe verzeiht, vergibt, ist zärtlich und natürlich liebevoll. So sollen meine Gedanken und Worte sein. Ich übe. Weitere Wunder geschehen. 


Nun bin ich gesund und heil. Mein Geist ist ruhig und bedacht und immer noch schnell. Meine Lust ist gross und Ideen sprießen wie Pilze in feuchter Morgenluft. Nun gilt es zu Leben, zu tun, zu schöpfen. Heilung lässt Freiheit entstehen. Liebe heilt alle Wunden!


Und was in diesem Experiment bleibt ist die Antwort: „Liebe“!
Zumindest bis zum nächsten Update.


apg – Leseprobe – Das Experiment!

Bild von PIRO4D auf Pixabay 
* Eckhat Tolle - https://www.eckharttolle.de/ - den ich sehr Schätze, ein guter Geschäftsmann. ;-)
**Christian Meyer, http://www.zeitundraum.org, Berlin - ein wirklich Weiser und Erfahrener!