Wir schreiben in unserem Kalender den
22. Dezember 2020. Ein besonderes Datum? Ganz ehrlich, ich weiß es
nicht. Ein gesellschaftlich, politisch seltsames und durchaus
verrücktes Jahr, neigt sich dem Ende zu.
Ich selbst, sitze mit meiner lieben
Frau Daniela in geborgener Vertrautheit auf Sizilien. Wir leben im
Hinterland von Licata ein einfaches, sehr bescheidenes aber
natürliches Leben. Hätte ich kein Internet, wüsste ich von keiner
Krise, keinen Problemen und hätte auch keine spirituellen
Hirngespinste.
Gestern war wieder so ein dritte
Dimensionsweltuntergangs- und fünfte Dimensionsaufstiegsdatum. Die
Karotte vor des Esels Nase. Die ganze Nacht, den ganzen Tag lag ich
auf der Lauer. Wir suchten Pilze im Garten, wir beobachten den Himmel
und die Erde. Wir spüren, fühlen, hören. Der Hahn kräht, Kater
Momo bettelt, die „Hunde bellen und die Karawane“ zieht weiter.
Weiter zum nächsten Element. Natürlich wissen heute alle, dass der
Kalender ja längst nicht mehr stimmt, dass Übergänge immer
behutsam geschehen müssen und das ganze seit 20irgenwas ja schon
lange läuft.
Es ist ja nicht so, dass ich die
Gedanken und Ideen einiger meiner Freunde und Bekannten nicht
faszinierend finde. Im Kern trägt wohl auch jede Fantasie ein
Fünkchen Wahrheit mit sich. Dennoch frage ich mich, warum so viele
Menschen, der wahrnehmbaren Wirklichkeit so sehr entrücken?
Warum Hirngespinsten und reinen
Denkmodellen ohne jeden Praxisbezug, so viel Aufmerksamkeit geschenkt
wird? Ich glaube, es liegt daran, dass wir eine bequeme,
verweichlichte und Natur-fremde Gesellschaft geworden sind. Dies
zumindest in den Industrieländern. Und immer wenn ich pauschaliere,
dann bin ich mir auch der Ausnahmen bewusst. Nur im Falle Du eine
solche bist.
Wir denken vielleicht selbst nur noch
in ein und aus, materiell, Computer-ähnlich. Wir sind theoretische
Supergurus und Meister aller Klassen oder Themen und glauben, wir
wissen heute alles und was wir zufällig einmal noch nicht wissen,
das googeln wir mal eben. Abertausende Texte, Hörbücher und Videos
jeglicher Art, stehen uns zur Verfügung und „pfeifen“ sich viele
auch rein. Dabei denken wir stets die Gedanken der Autoren. So
schreibe ich diesen Text auch nur für mich und fürs Nirwana der
Informationsflut. Wen interessiert denn schon wirklich, was gerade
ich denke, fühle oder gar schreibe. Wir sind doch erst einmal alle
mit uns selbst beschäftigt und ist kein Nutzen absehbar oder hab ich
den Inhalt mit hehren Versprechen teuer eingekauft, mit welcher Motivation sollte ich dies lesen? Sag Du es mir? Mir ist dies alles
sehr bewusst.
Später geh ich noch einmal in den
Garten und stecke, wenn die Sonne über dem Berg versinkt, viele
kleine Knoblauchzehen in die feuchte, schwere sizilianische Erde. Ich
arbeite gerne und ich bete dabei. Meine Tiere werden mich
beobachten, mich besuchen und sich wundern. Auch mit Ihnen spreche
ich. Ich bete, dass das was ich Gott nenne, meinen Knoblauch gedeihen
lässt. Im Juni oder Juli dann, erst 2021, mit etwas was ich Geduld
und auch Glück nenne, ernten wir freudvoll eine große Knolle. Dies
ist meine Wirklichkeit und bedeutet für mich Fülle und Reichtum.
Das ist für mich das Wunder der Schöpfung.
Nun ist Knoblauch nicht jedermanns
Sache. Oder jederfraus – was ist da politisch noch korrekt?
Wir, als Kollektiv, sind mittlerweile
so wissenschaftlich verkopft und vor allem arrogant und überheblich, dass wir uns über die Schöpfung stellen. Wir stellen uns über
große Geister und Seelen wie Jesus Christus, Buddha, Goethe, Steiner
oder Grönig. Und hier nenne ich nur ein paar wenige exemplarisch.
Wir wissen ja alles und dies vor allem besser.
Doch Hochmut kommt vor dem Fall. Alle
Hochkulturen gehen unter. Immer. Das ist ein Schöpfungsgesetz. So
wird natürlich auch unsere Welt untergehen. Jedoch ist auch gewiss,
dass unsere Schöpfung noch ein paar Jährchen Bestand hat. Zwar kann
ich das nicht beweisen, ich würde jedoch jede Wette dazu halten. Ob
ich dann allerdings den Gewinn aus meiner Wette noch erlebe, dass
kann ich nicht sagen. Denn ich weiß definitiv nicht, wann meine
weltliche Uhr abgelaufen ist und meine Welt hier untergeht. Ich weiß
nur eins, meinem Knoblauch ist das ziemlich egal.
Und ich sehe deutlich, dass recht
finstere Gesellen unserer Welt nun die „Krone“ aufgesetzt haben. Genau darin seh ich meine und
Deine Chance: Fliegen wir selbst! Denn die Zeit der Bequemlichkeit
ist vorbei und der Schöpfer hat uns aus dem Nest geworfen. Wohin
fliegen wir also?
Willkommen in 2021. Guten Flug uns
allen.